Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ)

Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten. Ihre Ideologie verbindet palästinensisch nationalistische Ideen mit jener der Muslimbrüder und Ayatollah Khomeinis, dem schiitischen Führer der islamischen Revolution im Iran.

Der Islamische Dschihad strebt ebenfalls die «Befreiung» des gesamten historischen Palästinas an und die Vernichtung Israels. 

Nach Ansicht des PIJ führt eine korrekte Lektüre des Korans und ein Verständnis der Geschichte zum Schluss, dass Palästina im Mittelpunkt der religionsgeschichtlichen Konfrontation zwischen den Muslimen und ihren ewigen Feinden, den Juden, steht. Die Muslime repräsentieren die Kräfte der Wahrheit (haq), während die Juden und Christen die Kräfte des Glaubensabfalls (batil) verkörpern. Im Rahmen dieser Konfrontation ist das Palästina-Problem der Kern einer westlich-imperialistischen Offensive.

Die Gruppe entstand in den 1980er-Jahren in Gaza, ist aber auch im Westjordanland aktiv. Auf ihr Konto gehen Raketenangriffe, Anschläge und Selbstmordattentate. Die Organisation gilt als weniger schlagkräftig als die Hamas, ihre Raketen als weniger zielgenau.

Der Islamische Dschihad wird ebenfalls vom Iran finanziert und war am Pogrom vom 7. Oktober beteiligt.