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Nach Interview: Massive Kritik am UNRWA-Chef

Der Schweizer Philippe Lazzarini hat sich in der Neuen Zürcher Zeitung zu den Vorwürfen gegen ihn und das von ihm geführte UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA geäussert. Dafür erntete er massive Kritik der Leserinnen und Leser.

Die israelische Armee hatte vor wenigen Tagen in Gaza ein unterirdisches Datenzentrum der Hamas gefunden, das vom darüber gelegenen UNRWA-Hauptquartier in Gaza mit Strom versorgt wurde. Zuvor hatte Israel dem UNRWA und der UNO bereits Beweise präsentiert, dass eine Anzahl von UNRWA-Mitarbeitern aktiv am Massaker der Hamas an über 1‘200 Israelis am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen war. Erwiesen ist zudem, dass in den mit UNRWA-Geldern finanzierten palästinensischen Schulbüchern offen zum Judenhass aufgerufen wird und dass Terroristen verherrlicht werden.

Zahlreiche Staaten, die bisher zu den grössten Geldgebern der UNRWA gehörten, wie Deutschland und die USA, haben inzwischen die Zahlungen an das UNO-Flüchtlingshilfswerk eingestellt. Auch die Schweiz überweist gemäss Departement des Äusseren EDA derzeit keine Gelder an die UNRWA.

In dem Interview mit der NZZ weist UNRWA-Chef Philippe Lazzarini jegliche Mitverantwortung an dem wiederholten Fehlverhalten der von ihm seit 2020 geleiteten UNO-Organisation von sich und lehnt auch einen Rücktritt ab.

Bei den Leserinnen und Lesern von nzz.ch führte dieses Interview zu einem Sturm der Entrüstung. Über 80 Kommentierende, die teilweise Dutzende von «Empfehlungen» anderer Leser erhalten haben, kritisieren den Schweizer an der UNRWA-Spitze scharf und fordern teilweise seinen sofortigen Rücktritt.

Sie kreiden Lazzarini Unfähigkeit in der Amtsführung und Selbstgerechtigkeit an. Dies insbesondere im Zusammenhang mit dem von ihm geltend gemachten Unwissen über das von der UNRWA-Zentrale mit Strom versorgten Datenzentrum der Hamas, aber auch im Zusammenhang mit der fehlenden Kontrolle seiner Mitarbeiter, unter denen in der Vergangenheit immer wieder Hamas-Unterstützer festgestellt worden sind. (Antwort Lazzarini auf die entsprechende Frage der NZZ: «Wird Ihr Privatleben von der NZZ überwacht?»)

Massiv kritisiert wird Lazzarini auch dafür, dass er jede Verantwortung an den von der UNRWA mitfinanzierten palästinensischen Schulbüchern mit antisemitischen und Terror verherrlichenden Inhalten von sich weist. Die Finanzierung solcher Aufgaben durch die UNRWA führe zudem dazu, dass sich die Hamas bei der Verwendung ihrer eigenen finanziellen Mittel auf den Kauf von Waffen, die Bezahlung ihrer Kämpfer und den Bau ihrer militärischen Infrastruktur konzentrieren könne.

Mehre Kommentatoren fordern, die UNRWA aufzulösen und ihre Aufgaben dem für alle anderen Flüchtlingsgruppen zuständigen UNO-Hilfswerk UNHCR zu übertragen.

Redaktion
NZZ-Leser fordern Rücktritt von Lazzarini
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