22. April 2025
Postkolonialismus im Dienst des Antisemitismus
Pankaj Mishras Buch „Die Welt nach Gaza“ versucht, das Leid in Gaza in eine postkoloniale Theorie zu zwängen und zieht dabei extreme historische Vergleiche.
Mishra stilisiert die israelische Regierung zur neuen Nazi-Macht und Gaza zur Neuauflage des Holocausts, das schreibt Ulrich Schmid in seiner Buchrezension in der Neuen Zürcher Zeitung.
Zwar nutze Mishra viele jüdische Intellektuelle als Belege, um sich vor Antisemitismusvorwürfen zu schützen, doch die Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 erwähne er kaum – als seien sie nebensächlich.
Sein Werk ignoriere arabische Eigenverantwortung völlig, reduziere die Palästinenser auf passive Opfer und deute den Holocaust als eine von vielen kolonial motivierten Gräueltaten.
Israel werde dämonisiert, die Hamas moralisch entlastet. Mishras Analyse, so schreibt Schmid, ist einseitig, seine Analogien fragwürdig, seine Haltung gegenüber dem Westen und Israel oft zynisch.
Eine differenzierte, kritische Auseinandersetzung bleibe aus – stattdessen liefere Mishra eine postkolonial ideologisch überladene Anklage ohne Mass und Augenmass.
Die postkoloniale Brille: Wie Pankaj Mishra Gaza zum neuen Holocaust macht