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Palästinensischer Friedensaktivist: Staatsanerkennung der falsche Weg

In einem Interview in der «Neue Zürcher Zeitung» übt der palästinensische Friedensaktivist Samer Sinijlawi massive Kritik am französischen Präsidenten Emanuel Macron und jenen Ländern, die jetzt Palästina als Staat anerkannt haben. Dies sei eine rein symbolische Geste und der falsche Weg. Wichtig wären stattdessen freie Wahlen in den palästinensischen Gebieten. Denn dabei würde klar werden, dass das palästinensische Volk sowohl von Präsident Mahmud Abbas und seiner Palästinensischen Autonomiebehörde als auch von Hamas genug habe.

Sinijlawi hält die korrupte palästinensische Führung unter Mahmud Abbas für das grösste Hindernis für Frieden. Zum Versuch, Israel mit der Anerkennung von Palästina als Staat zum Nachgeben zu zwingen, sagt er in der NZZ: «Israel kann niemals allein durch Druck von aussen zur Anerkennung Palästinas gebracht werden. Die Israeli müssen überzeugt werden, dass es auf der anderen Seite einen verlässlichen Partner gibt, der ihre Sicherheitsbedürfnisse ernst nimmt. Das können nur die Palästinenser selbst erreichen. Israels Sicherheit muss die Basis der palästinensischen Strategie sein: nicht um Israel einen Gefallen zu tun, sondern aus nationalem Interesse. Es ist das Sicherheitsbedürfnis der Israeli, das einen palästinensischen Staat verhindert. Nur 15 Prozent der Israeli lehnen einen palästinensischen Staat aus ideologischen Gründen ab.»

Der 53-jährige Sinijlawi gehört der säkularen Fatah-Bewegung an und ist Vorsitzender des Jerusalem Development Fund. Gemeinsam mit dem ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert und dem früheren palästinensischen Aussenminister Nasser al-Kidwa beteiligte er sich an der Ausarbeitung eines Plans zur Zweistaatenlösung.

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