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Hamas soll zur Machtübergabe bereit sein – laut Wall Street Journal geht ihr das Geld aus

Die Terrororganisation Hamas habe ihre Bereitschaft signalisiert, die Regierung in Gaza an eine palästinensische Behörde wie die im Westjordanland regierende Palästinensische Autonomiebehörde oder eine neu zu schaffende Organisation zu übergeben, zitierte die BBC einen ranghohen palästinensischen Funktionär.

Wenige Tage zuvor berichtete das Wall Street Journal darüber, dass der Hamas das Geld ausgehe. Nach monatelangen israelischen Militärschlägen und der Blockade von Hilfslieferungen fehle es der Hamas an Bargeld, um Kämpfer und Regierungsmitarbeiter zu bezahlen. Das israelische Militär habe gezielt Finanzverantwortliche getötet und Geldtransporte unterbunden. Die bisherigen Finanzierungsquellen – etwa Hilfsgüter, Steuern, Auslandsgelder und Schwarzmarktverkäufe – sind massiv eingeschränkt.

15 Mio. USD aus Katar pro Monat

Gemäss Wall Street Journal flossen vor dem Krieg 15 Mio. USD monatlich von Katar an Hamas. Ausserdem soll die Hamas Gelder aus Westafrika, Südasien und dem Vereinigten Königreich gesammelt und rund 500 Mio. USD im Ausland gebunkert haben (v. a. in der Türkei) haben. Hamas-Terroristen in den unteren Rängen erhielten als Gehalt 200 bis 300 USD pro Monat. Seit Mitte des letzten Monats (Ramadan) wurde diesen aber nur noch die Hälfte ausgezahlt.

Nach Kriegsbeginn beschränkte Israel die Einfuhr von Bargeld nach Gaza stark, was die Hamas zwang, alternative Finanzierungswege zu nutzen. Anfangs beschlagnahmte sie etwa 180 Mio. USD aus palästinensischen Banken und nutzte humanitäre und kommerzielle Güter, um neue Einnahmequellen zu erschliessen, so arabische, israelische und westliche Beamte. Unter anderem kaufte Hamas mit aus dem Ausland stammendem Bargeld humanitäre Güter, die in Gaza verkauft wurden, um wieder an Bargeld zu kommen.

Blockade schwächt Hamas – Hilfsorganisationen ignorieren dies

Trotz dieser Umgehungslösungen stand die Hamas laut israelischen und westlichen Angaben kurz vor einer Liquiditätskrise – bis der Waffenstillstand im Januar einen Zustrom an Hilfsgütern ermöglichte, mit denen die Hamas ihre Kassen wieder auffüllen konnte. Diese Wege wurden jedoch im März abgeschnitten, als Israel die Grenzen für Hilfslieferungen wieder schloss.

Hilfsorganisationen haben die Blockade kritisiert und gewarnt, dass dadurch extreme Hungersnot unter den zwei Millionen Einwohnern Gazas zurückkehren könnte und ignorieren damit, dass gekürzten Zahlungen es der Hamas erschwert, neue Rekruten zu gewinnen und den inneren Zusammenhalt aufrechtzuerhalten.

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