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Erste Geiseln aus Gaza freigelassen 

Die Hamas hat heute sieben israelische Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben – der Auftakt zu einem umfassenden Austausch, der insgesamt 20 lebende Geiseln und rund 1 900 palästinensische Häftlinge umfasst. 

Nach monatelangen Verhandlungen unter massgeblicher Vermittlung der USA und dem Druck von US-Präsident Donald Trump, Katars und Ägyptens hat die Hamas sieben Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. 

Zu den Freigelassenen zählen laut der Jüdischen Allgemeinen Alon Ohel, Matan Angrest, Eitan Mor, Omri Miran, Guy Gilboa-Dallal, Gali Berman und Ziv Berman. Sie schreibt: «Die Ankündigung wurde auf dem Platz der Geiseln in Tel Aviv mit grossem Jubel begrüsst. Seit fünf Uhr morgens haben sich dort Tausende versammelt, um der Freilassung der Männer entgegenzufiebern.»

Das Rote Kreuz soll die Freigelassenen in von Israel kontrolliertes Gebiet in Gaza bringen. Auf der Militärbasis Re’im an der Grenze zu Gaza sollen die Männer psychologisch und medizinisch untersucht werden, ehe sie dort ihre Familien wiedersehen, so die Jüdische Allgemeine. Anschliessend würden sie auf drei Krankenhäuser in Israel verteilt und dort medizinisch untersucht, so die Jüdische Allgemeine. Weitere Freilassungen sollen in den kommenden Stunden folgen. Nach Abschluss der Übergabe wird der Konvoi des Roten Kreuzes erneut nach Gaza zurückkehren, um die Leichname der 28 Geiseln zu bergen, die in der Gefangenschaft ermordet wurden.

Israel verpflichtet sich im Gegenzug, rund 1’950 palästinensische Gefangene zu entlassen – darunter 250, die wegen tödlicher Anschläge zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, und weitere 1’700, die seit Beginn des Krieges festgenommen wurden. Sie sollen erst dann an die palästinensischen Behörden übergeben werden, wenn sämtliche lebenden Geiseln sicher in israelischer Hand sind. Der Austausch ist Teil eines von den USA ausgearbeiteten Waffenstillstands, der seit einigen Tagen weitgehend hält.Internationale Reaktionen fallen vorsichtig optimistisch aus. Die USA und die EU sprechen von einem «kritischen Moment auf dem Weg zum Frieden», während israelische Familien der Geiseln auf eine baldige vollständige Rückkehr ihrer Angehörigen hoffen. Dennoch bleibt die Lage fragil: Noch ist unklar, ob alle Verpflichtungen eingehalten werden, und ob Extremisten auf beiden Seiten das Abkommen sabotieren könnten.

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