21. Juli 2025
Deutschland hebt Reisewarnung nach Israel auf – die Schweiz noch nicht
Von Reto E. Wild
Das Auswärtige Amt in Deutschland hat die vollständige Reisewarnung für Israel aufgehoben und auf den Gazastreifen, den Norden Israels und das Westjordanland reduziert. Dies folgt auf die anhaltende stabile Sicherheitslage. Damit gilt für Reisen nach Israel wieder der Status Quo wie im Frühling 2025.
Gerade nach den vergangenen sehr schwierigen Wochen ist die Reduzierung der Reisewarnung auf drei konkrete Gebiete ein positives Signal für die israelische Tourismusbranche. So ist nun das Reisen zu beliebten touristischen Gebieten wie Tel Aviv, Jerusalem, Eilat und dem Toten Meer auch von offizieller Seite wieder unbeschwert möglich.
Vergangene Woche hat bereits die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ihre Reisewarnung für Israel aufgehoben. Danach haben diverse Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa-Gruppe, angekündigt, sukzessive wieder Flüge nach Israel aufzunehmen. Stichtag ist hier für Lufthansa oder Austrian Airlines der 1. August 2025.
Die Swiss hat sich hingegen entschieden, die Verbindung ab Zürich nach Tel Aviv erst ab dem 29. September 2025 wieder aufzunehmen, täglich mit einem Airbus A-330. Michael Weinmann, der Leiter der Medienstelle, begründet: «Was andere Fluggesellschaften entscheiden, beeinflusst unseren Prozess nicht. Wir beurteilen die Situation eigenständig und auf Basis unserer Verantwortung gegenüber Passagieren und Crews.» Die Sicherheit der Gäste und Crews habe für die Lufthansa-Tochter oberste Priorität.
Direkt ab Zürich nach Tel Aviv fliegt derzeit nur die israelische Fluggesellschaft El Al, die sich meist als zuverlässiger Partner erweist. Wer in den vergangenen Monaten Swiss buchte, erhielt immer wieder Flugplanänderungen oder -Annullationen.
Das Staatliche Israelische Tourismusbüro sieht sich durch die Aufhebung der generellen Reisewarnung in seinem Optimismus bestätigt – trotz der weiterhin vorhandenen Herausforderungen: «Zusammen mit der Wiederaufnahme zahlreicher Flugverbindungen nach Israel ist die Reduzierung der Reisewarnung eine sehr positive Nachricht für uns. Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern verantwortungsbewusst und hoffnungsvoll am Wiederaufbau des Tourismus nach Israel zu arbeiten», so Ksenia Kobiakov, Direktorin des Israelischen Tourismusbüros in Deutschland.
Das EDA in Bern allerdings schreibt auf der Website nach wie vor: «Von Reisen nach Israel wird abgeraten.» Und begründet dies unter anderem lapidar: «Die Entwicklung der Lage ist ungewiss.» Weiter heisst es: «Die Sicherheitslage im ganzen Land ist angespannt. Es kommt zu regelmässigen Angriffen mit Raketen. Im ganzen Land besteht eine erhöhte Gefahr von Gewaltakten wie Anschläge und Einzelangriffe mit Fahrzeugen oder Waffen.» Die letzte Aktualisierung der Website mit diesem Hinweis: 13. Juni 2025…