15. Juni 2025
20 Minuten, Ifat Reshef: «Iran hat einen konkreten Plan zur Auslöschung Israels»
Israels Botschafterin in der Schweiz, Ifat Reshef, verteidigt im Gespräch mit 20 Minuten die jüngsten Luftschläge auf iranische Ziele. Jerusalem habe handeln müssen, um eine existenzielle Bedrohung abzuwenden – und dabei nicht nur die eigenen Bürger, sondern auch Europa vor einem nuklear bewaffneten Mullah-Regime zu schützen.
Seit Jahren warnt Israel davor, dass das iranische Regime den jüdischen Staat auslöschen will. Die Faktenlage hat sich inzwischen dramatisch verdichtet: Ein vertraulicher IAEA-Bericht bestätigt ein geheimes iranisches Militäratomprogramm, Teheran rüstet unverdrossen an ballistischen Raketen, und seine Führer drohen offen mit Israels Vernichtung. Für Botschafterin Ifat Reshef steht deshalb ausser Frage, dass die jüngsten israelischen Präzisionsschläge völkerrechtlich gedeckte Selbstverteidigung waren.
«Die internationale Gemeinschaft hat jahrelang weggeschaut, während Iran Raketen baut, die Tel Aviv und inzwischen auch Rom oder Berlin erreichen können», betont Reshef. Die Kombination aus fanatischer Ideologie und rascher technologischer Aufrüstung lasse Jerusalem keine andere Wahl, als jetzt einzugreifen – bevor Teheran unumkehrbar zur Atommacht werde.
Schutz auch für Europa
Reshef erinnert daran, dass Iran Israel nicht erst seit Oktober indirekt – über Hamas, Hisbollah und die jemenitischen Huthis – angreift, sondern im vergangenen Jahr erstmals selbst Drohnen und Raketen abfeuerte. «Wer behauptet, es habe keinen Anlass zur Verteidigung gegeben, blendet diese täglichen Angriffe schlicht aus.» Israels Einsatz schütze somit nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern halte auch Europas Sicherheitsarchitektur intakt: «Warum investiert ein wirtschaftlich marodes Regime Milliarden in Raketen, die Paris treffen können?»
Präzision statt Flächenbombardement
Die Operation zielte ausschliesslich auf militärische Schlüsseleinrichtungen und ranghohe Architekten des Atom- und Raketenprogramms. «Niemand in Jerusalem nimmt zivile Opfer leichtfertig in Kauf», sagt Reshef. «Aber das Risiko eines iranischen Nuklearsprengkopfs über Tel Aviv, München oder Warschau wäre ungleich grösser.»
Mehrere Fronten – eine Quelle
Ob Gaza, Nordisrael oder das Rote Meer – überall trägt der Konflikt die Handschrift Teherans. Dennoch zeigt sich Reshef zuversichtlich: «Die arabische Welt hat längst erkannt, dass Iran das eigentliche Problem ist. Jerusalems Aktionen stärken letztlich die Stabilität einer gesamten Region, die sich von der Geiselhaft radikaler Milizen befreien will.»
Keine Ablenkung von Gaza
Vorwürfe, Israel lenke mit dem Iran-Schlag von Gaza ab, weist die Botschafterin als zynisch zurück. Erst die Hamas habe den Krieg durch ihr Massaker am 7. Oktober entfesselt. «Wir könnten den Krieg morgen beenden – wenn Hamas ihre Waffen niederlegt, alle Geiseln freilässt und die Bevölkerung nicht länger als menschliche Schutzschilde missbraucht.» Bis dahin bleibe Israel moralisch verpflichtet, seine Bürger und die freie Welt zu verteidigen.
Weckruf nach Europa
Reshef ruft westliche Hauptstädte auf, den Ernst der Lage zu begreifen: «Wenn die Welt zögert, greift Israel durch – nicht aus Abenteuerlust, sondern weil kein anderes demokratisches Land einem solchen Auslöschungsplan tatenlos zusehen würde.» Israels Vorgehen verändere das strategische Gleichgewicht im Nahen Osten zugunsten von Stabilität und Sicherheit – auch für Europa.
Das vollständige Interview von 20 Minuten mit Israels Botschafterin in der Schweiz, Ifat Reshef, finden Sie hier.