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Nahostkonflikt spaltet Lehrerteam in Zürcher Schulhaus

Wie die NZZ am 16. März 2024 schreibt, sorgt ein Streit zwischen jüdischen und nichtjüdischen Teammitgliedern in einem Zürcher Schulhaus für Spannungen. Es gibt Vorwürfe von Antisemitismus und Provokation.

Ein jüdischer Lehrer findet Hakenkreuze unter den Schachfiguren in seinem Schulzimmer. Ein anderer jüdischer Lehrer zeigt sein Entsetzen über die Terrorattacke der Hamas in Israel, wird jedoch von seinen Teammitgliedern damit abgewiesen, dass sie in den Ferien seien und politische Diskussionen vermeiden möchten. Es wird auch die Situation der Palästinenser erwähnt, die unter der Hamas und der israelischen Politik leiden.

Seitdem hat sich die Situation im Schulhaus weiter verschlimmert. Der Ton im Team-Chat und im Schulhaus ist noch giftiger geworden und gegenseitige Vorwürfe werden immer lauter. Die beiden jüdischen Lehrer werfen einigen ihrer Kollegen Antisemitismus vor und geben Beispiele, die bereits vor dem 7. Oktober passiert sind. Auf der anderen Seite wird den jüdischen Lehrern aggressive Haltung und die Nutzung der Schulplattform für politische Aussagen vorgeworfen. Die Hakenkreuze auf den Schachfiguren werden ebenfalls im Chat diskutiert, wobei eine Lehrerin die Frage stellt, ob die Schüler nicht eher das symbolische Hindu-Zeichen, die Swastika, gezeichnet haben wollten.

Die jüdischen Lehrer empfinden solche Aussagen ihrer Kollegen als beleidigend und relativierend.

In einer Team-Sitzung einigte man sich darauf, Politik zukünftig auszuschliessen. Doch kurz danach wurde eine Lehrerin nach Feierabend unfreiwillig in ein Gespräch verwickelt, in dem ein Kollege behauptete, die Greueltaten hätten nicht stattgefunden. So erzählt sie es der NZZ.

In einer E-Mail an den Schulleiter schreibt sie auch, dieser Kollege habe den Holocaust relativiert und «den Zusammenhalt der jüdischen Menschen weltweit nach dem Massaker vom 7. Oktober als eine Gefahr für die Weltpolitik und den Weltfrieden» bezeichnet. Das ist ein Extremfall.  Doch er zeigt: Der Krieg in Gaza hat auch die Schweizer Schulen erreicht.

Der Präsident der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, Zsolt Balkanyi-Guery, wurde von der Schulbehörde in Zürich beauftragt, zu vermitteln. Er organisiert eine Weiterbildung für jüdische Lehrerinnen und Lehrer, da die jüdische Identität plötzlich eine relevante Rolle im Schulsystem spielt.

Im Zürcher Schulhaus, in dem der Konflikt stattfindet, handelt es sich laut dem Schul- und Sportdepartement um einen arbeitsrechtlichen Konflikt mit verschiedenen Beteiligten. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) konnte den Fall nicht in die Antisemitismus-Statistik aufnehmen, da die Faktenlage nicht verifiziert werden konnte. Es wurden jedoch zwei Fälle von Antisemitismus durch Schülerinnen und Schüler gemeldet. Die Pädagogische Hochschule Zürich bietet Unterstützung für betroffene Schulen an und empfiehlt Lehrerteams, den Nahostkonflikt proaktiv zu diskutieren, um möglichen Problemen vorzubeugen.

Eine kürzlich durchgeführte Online-Weiterbildung zum Thema Nahost wurde von einem jüdischen Lehrer besucht, der danach seine Enttäuschung ausdrückte, dass er der einzige Teilnehmer aus seinem Schulteam war. Daraufhin traten einige Lehrer aus dem Schul-Chat aus und die Schulleitung schloss den Kanal.

Redaktion
Nahostkonflikt spaltet Lehrerteam in Zürcher Schulhaus
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