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Der 7. Oktober bringt in Basel ein Projekt hervor, das sich an Jugendliche richtet und von jüdischen und muslimischen Fachpersonen initiiert wurde.
Es ist ein weltweites und trauriges Phänomen: Hetze gegen Religionsgemeinschaften auf TikTok und anderen, sozialen Plattformen. Dass judenfeindliche Agitation besonders oft vorkommt, erstaunt nicht. Während einerseits gezielt und wissentlich Hassbotschaften und Fake-News gestreut werden, teilen diese andererseits viele Jugendliche in schlichter Unkenntnis dessen, was sie da eigentlich weiterverbreiten oder mit einem Like-Herzchen versehen. Übelste, antijüdische Propaganda bis hin zur Leugnung des 10/7 oder des Holocaust finden so tausendfach Verbreitung vor allem unter jungen Menschen. Aus Unkenntnis wird so vermeintliches Wissen, Hass auf eine andere Religion, andere Gemeinschaften und vermeintlich fremde Menschen in beängstigender Geschwindigkeit verbreitet.
Dem möchten im Rahmen ihrer lokalen Möglichkeiten nun die Israelitische Gemeinde Basel und die Basler Muslim Kommission etwas entgegensetzen: Junge Menschen von 15 bis 25 Jahren sollen selber Videos erarbeiten und realisieren, die gegen Juden- und Muslimfeindlichkeit gerichtet sind. Die Jugendlichen werden die Videos selber konzipieren, filmen, texten, schneiden und vertonen. Getragen wird das Projekt vom RTRel, dem Runden Tisch der Religionen beider Basel.
Weil es schwierig sei, so die Expertin und Koordinatorin für Religionsfragen Claudia Hofmann von der Fachstelle Integration und Antirassismus in Basel, einzelne Jugendliche über eine längere Zeit bei der Stange zu halten, richten sich die Initiatoren des Projekts primär an Schulen und Jugendgruppen mit dem Ziel, dass Jugendlichen in einem institutionalisierten Rahmen am Projekt teilnehmen können.
In einem ersten Schritt, am 20. März, stellt der RTRel das Projekt an der Aktionswoche gegen Rassismus interessierten Fach- und Lehrpersonen vor und nimmt Anregungen auf. Nach den Sommerferien werden dann die Gruppenarbeiten beginnen, mit Unterstützung durch Spezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen (Musik, Videoproduktion, Social-Media-Plattformen, Rassismusbekämpfung). Die Clips sollen schlussendlich auf der Social-Media-Plattform Tik-Tok verbreitet werden, wo sie ganz gezielt junge Menschen erreichen können.
In der riesigen Welt der Online-Desinformation, welche gerade auf Social-Media-Plattformen spezifisch auf junge Menschen abzielt, wird die Basler Initiative nur in äusserst beschränktem Rahmen etwas ausrichten können. Aber einige Tausend Jugendliche könnten mit diesen Videos dennoch erreicht werden. Und ebenso wertvoll ist die Auseinandersetzung mit Vorurteilen gegenüber einer anderen Gruppe oder einer anderen Religion innerhalb des gemeinsamen Entstehungsprozesses. Hoffen wir, dass sich viele Schulen, Lehrpersonen und natürlich Jugendliche an die Arbeit machen und spannende Video-Clips kreieren.