NZZ: «Israel: Hintergründe und Folgen des Angriffs auf Hizbullah-Kommunikationsgeräte»

In einer koordinierten Aktion – vermutlich durch Israel – waren am 17.9. im Libanon und in Syrien Kommunikationsgeräte von Mitgliedern der Terrororganisation Hisbollah zur Explosion gebracht worden. Mindestens 25 Menschen starben, 2300 Personen wurden verletzt. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah bestätigte die Dimension des Angriffs und warnte vor einer möglichen Invasion, liess jedoch Vergeltungsmassnahmen offen.

Die NZZ zeichnet in vier Szenarien auf, wie sich die Lage im Norden Israels nach dem Angriff auf die Kommunikationsinfrastruktur der Hisbollah entwickeln könnte:

1. Beginn eines grossen Krieges: Sarit Zehavi, Leiterin des Alma Research and Education Centers, sieht in der Zerstörung der Kommunikationsinfrastruktur einen strategischen Wendepunkt. Da die Hisbollah nun geschwächt sei, könnte dies eine Gelegenheit für eine grössere militärische Offensive bieten, was zu einem umfassenden Krieg führen könnte. «Israel sollte alles dafür tun, diese besondere Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen», zitiert die NZZ Zehavi.

2. Stärkung der Abschreckung: Laut dem israelischen Sicherheitsexperten Eitan Shamir, Begin-Sadat-Zentrum für strategische Studien, könnte der Angriff ein Versuch sein, die Hisbollah abzuschrecken, ohne eine gross angelegte Bodenoffensive zu starten. Der Angriff könnte somit als Zeichen der Stärke dienen, um künftige Angriffe zu verhindern.

3. Möglichkeit eines Waffenstillstands: Der Angriff soll den Druck auf den Iran erhöhen, eine diplomatische Lösung im Gazastreifen zu unterstützen. Für dieses Szenario spreche, dass Israel laut Medienberichten am Donnerstag einen neuen Vorschlag für einen Waffenstillstand im Gazastreifen an die USA übermittelt habe. Der Plan sehe statt einer Feuerpause in Phasen einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung aller Geiseln sowie ein Exilangebot für den Hamas-Chef Yahya Sinwar vor.

4. Rückkehr zum Grenzkrieg: Israel und die Hisbollah könnten zu sporadischen Grenzgefechten zurückkehren, als zum Status quo ante. Dies sei ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, das jederzeit den gesamten Nahen Osten in Brand setzen kann, schliesst die NZZ.

Lesempfehlung aus der NZZ vom 19.09.2024

Redaktion
Israel: Hintergründe und Folgen des Angriffs auf Hizbullah-Kommunikationsgeräte
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