Hamas infiltrierte UNRWA-Schulen in Gaza

Die identifizierten Personen arbeiteten in 24 verschiedenen der insgesamt 288 Schulen, die die UNWRA in Gaza verwaltet. Die meisten von ihnen waren in der Verwaltung tätig – als Direktoren oder stellvertretende Direktoren –, die anderen als Schulberater oder Lehrer. Aus den Unterlagen geht hervor, dass die meisten von ihnen Terroristen der Al-Qassam-Brigaden waren, des militärischen Zweigs der Hamas.

Der Fall eines der Terroristen, Ahmad al-Khatib, veranschaulicht diese doppelte Zugehörigkeit: Als stellvertretender Direktor einer UNRWA-Grundschule war er gemäss der Dokumente auch Sektionskommandeur der al-Qassam-Brigaden in Khan Yunis, ein Experte im Bodenkampf und im Besitz von einem Dutzend Waffen.

Der Leiter der UNRWA, Philippe Lazzarini, erklärte, dass das Hilfswerk diese Vorwürfe ernst nehme, wies aber gleichzeitig auf die Schwierigkeiten bei der Durchführung von Ermittlungen hin. Er betonte, dass die Organisation immer klargestellt habe, dass sie keine Geheimdienst- oder Sicherheitsorganisation sei.

Israelische Beamte werfen der UNO vor, das Problem herunterzuspielen, und kündigten Anfang des Jahres sogar ihr Mandat auf. «Die UNO scheint entschlossen zu sein, dieses Problem als ein paar faule Äpfel darzustellen, anstatt zuzugeben, dass der Baum faul ist», sagte Amir Weissbrod, stellvertretender Direktor der Abteilung UNO und internationale Organisationen im Aussenministerium.

James Lindsay, ehemaliger Generalkommissar der UNRWA bis 2007, bestätigte diese Schwachstellen. Die Vereinten Nationen waren nicht in der Lage oder nicht gewillt, militante Hamas-Kämpfer und ihre Unterstützer sowie Angehörige anderer terroristischer Gruppen aus ihren Reihen zu eliminieren, sagte er und fügte hinzu, dass die Einstellungspraktiken und die Zusammensetzung der Belegschaft des UNRWA darauf hindeuten, dass die von den Israelis vorgelegten Zahlen wahrscheinlich ziemlich nahe an der Wahrheit liegen.