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Hamas-Geiseln frei: Sehen aus wie Holocaust-Überlebende

Am Samstag sind drei weitere Geiseln der Hamas freigekommen: Ohad Ben Ami (56), Or Levy (34) und Eli Scharabi (52). Ihr gesundheitlicher Zustand nach 491 Tagen in Geiselhaft ist schockierend.

Die drei Männer sind völlig ausgemergelt, blass und kaum wiederzuerkennen, wie Bilder vor und nach der Geiselhaft zeigen. Die Hamas hatte die Männer vor der Übergabe an das Rote Kreuz auf einer Bühne in Deir al-Ballah im Zentrum von Gaza der Menge vorgeführt und sie waren gezwungen worden, über die Notwendigkeit der weiteren Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens zu sprechen. «Ich wurde gut und mit Respekt behandelt und beschützt», musste Ohad Ben Ami ins Mikrofon der Hamas sagen. Hinter ihnen war auf einem Banner auf Arabisch, Hebräisch und Englisch zu lesen: «Wir sind die Flut. Wir sind der Tag danach» in Anspielung auf die Diskussionen um die Macht in Gaza, am Tag nach dem Krieg.

Die Liebsten verloren

Zu diesem Zeitpunkt wusste Eli Sharabi nicht, dass seine Frau Lianne und die Töchter Noiya, 16, und Yahel, 13, von Terroristen in ihrem Haus ermordet worden waren. Elis Bruder Yossi wurde mittlerweile von der israelischen Armee für tot erklärt, er war vermutlich bei einem Angriff der israelischen Armee gegen Terroristen in Gaza ums Leben gekommen. Eli Sharabi soll, so schreibt die Times of Israel, nach seiner Familie gefragt haben.

Auch Or Levys Frau Einav war während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 getötet worden. Die beiden hatten sich als Teenager in der Oberschule kennengelernt, wie die Jüdische Allgemeine schreibt, seien Seelenverwandte gewesen. 2021 kam Sohn Almog auf die Welt. Am Abend des 6. Oktobers 2023 wollten sie tanzen gehen. Almog liessen sie bei den Grosseltern. Einav wurde in den Morgenstunden des 7. Oktobers ermordet. Seinen Vater hat der kleine Almog nun, nach 16 Monaten, endlich wieder. 

«So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus»

Die Reaktionen auf den erschreckenden Zustand der drei Israelis sind deutlich. «So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus», schreibt Israels Präsident Isaac Herzog (64) auf X. «Die ganze Welt muss direkt auf Ohad, Or und Eli blicken, die nach 491 Tagen der Hölle verhungert, abgemagert und gequält zurückkehren und von abscheulichen Mördern in einem zynischen und grausamen Spektakel ausgebeutet werden.» Israels Aussenminister Gideon Saar kommentierte auf der Plattform X: «Die israelischen Geiseln sehen aus wie Holocaust-Überlebende» und Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte:  «Die schockierenden Bilder, die wir heute gesehen haben, werden nicht ohne Reaktion bleiben.

Yair Lapid kritisiert Netanjahu

Oppositionsführer Yair Lapid antwortete darauf: «Netanjahu, haben Sie erst jetzt herausgefunden, dass die Geiseln in einem schlimmen Zustand sind? Es stand in den Geheimdienstberichten, die Ihnen in den letzten Monaten auf den Tisch gelegt wurden. Sie haben diese Berichte genauso gesehen wie ich. Wenn Massnahmen ergriffen werden müssen – warum haben Sie die nicht früher angeordnet?»

Redaktion
Hamas-Geiseln frei: Sehen aus wie Holocaust-Überlebende
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