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EU-Umfrage: Neun von zehn Juden sind online mit Antisemitismus konfrontiert

Die jüdische Bevölkerung ist mit mehr und mehr Antisemitismus konfrontiert. Eine grosse Rolle spielen dabei Hass-Kommentare im Internet, aber auch im realen Alltag sind Jüdinnen und Juden Belästigungen ausgesetzt. Das ergab eine jüngst vorgestellte Umfrage der EU-Agentur für Grundrechte (FRA).

An der Online-Befragung, die im ersten Halbjahr 2023 durchgeführt worden war, nahmen rund 8’000 Jüdinnen und Juden ab 16 Jahren aus verschiedenen EU-Ländern teil. Die Umfrage deckt rund 96 Prozent der geschätzten jüdischen Bevölkerung in der EU ab. Nach den Erhebungen der Jahre 2013 und 2018 ist dies die dritte ihrer Art.

Die Ergebnisse im Überblick

Hohes Mass an Antisemitismus im Internet: 90 Prozent der Befragten waren im Jahr vor der Umfrage online mit Antisemitismus konfrontiert.
 
Antisemitismus in der Öffentlichkeit: Im Jahr vor der Erhebung wurden 56 Prozent der Befragten offline von Bekannten mit Antisemitismus konfrontiert, und 51 Prozent stiessen in den Medien auf antisemitische Inhalte.
 
Belästigung: 37 Prozent gaben an, im Jahr vor der Erhebung aufgrund ihrer jüdischen Identität belästigt worden zu sein. Die meisten von ihnen waren mehrfach mit Belästigungen konfrontiert. Antisemitische Belästigung und Gewalt finden meist auf Strassen, in Parks oder in Geschäften statt.
 
Sicherheitsbedenken: Die meisten Befragten machen sich nach wie vor Sorgen um ihre eigene Sicherheit (53 Prozent) und die Sicherheit ihrer Familie (60 Prozent). Forschungsarbeiten der FRA haben im Laufe der Jahre gezeigt, dass Antisemitismus in Zeiten von Spannungen im Nahen Osten tendenziell zunimmt.
 
Leben im Verborgenen: 76 Prozent verbergen ihre jüdische Identität zumindest gelegentlich. 34 Prozent meiden jüdische Veranstaltungen oder Orte, weil sie sich nicht sicher fühlen. Als Reaktion auf Online-Antisemitismus vermeiden 24 Prozent, Inhalte zu veröffentlichen, die Rückschlüsse bezüglich ihrer jüdischen Identität ermöglichen würden. 23 Prozent gaben an, sich weniger aktiv an Diskussionen im Internet zu beteiligen, und 16 Prozent schränkten ihre Nutzung bestimmter Plattformen, Websites oder Dienstleistungen ein.

FRA-Direktorin Sirpa Rautio betonte: «Europa erlebt eine Welle des Antisemitismus, die teilweise durch den Konflikt im Nahen Osten angeheizt wird. Dadurch wird die Möglichkeit eines sicheren und würdevollen jüdischen Lebens stark eingeschränkt.»

Der Bericht zur Umfrage enthält auch Informationen zu Antisemitismus, die in jüngerer Zeit –   also nach dem Massaker der Hamas und weiterer Terrororganisationen vom 7. Oktober 2023 –  von zwölf Organisationen der jüdischen Gemeinschaft erhoben worden sind. Jüdische Menschen haben seit Oktober 2023 mehr antisemitische Vorfälle erleben müssen. Manche Organisationen melden einen Anstieg von über 400 Prozent.

Redaktion
EU-Umfrage: Neun von zehn Juden sind online mit Antisemitismus konfrontiert
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