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Trotz Reformversprechen: PA-Schulbücher glorifizieren unverändert Terror gegen Israel

Eine neue Analyse von IMPACT-SE zeigt, dass die Schulbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) trotz mehrfacher Reformzusagen weiterhin Antisemitismus, Gewaltverherrlichung und die Delegitimierung Israels propagieren.

Die in Israel und Grossbritannien ansässige Organisation untersuchte 290 Schulbücher und 71 Teacher’s Guides (Leitfäden für Lehrer) für die Klassen 1 bis 12, in Fächern wie Arabisch, Geschichte, Islamkunde, Naturwissenschaften, Mathematik, Sozialkunde und Geografie.

Das Ergebnis ist eindeutig: Die für das Schuljahr 2025/26 angekündigten Überarbeitungen haben nicht stattgefunden Die Schulmaterialien verbreiten weiterhin virulenten Antisemitismus, die Verherrlichung von Dschihad und Gewalt und die Delegitimierung Israels – von der Grundschule an. Es existiert weder ein Reformplan noch wurde eine einzige Änderung umgesetzt. Ein PA-Beamter bestätigte bereits 2024: «Nicht ein einziges Wort wurde verändert.»

Und dies trotz massiver EU-Finanzhilfen und wiederholter Versprechen. So hatte die EU zwischen Juli und September 2024 über 400 Millionen Euro an die PA gezahlt – gebunden an eine im Juli 2024 unterzeichnete Absichtserklärung, die Bildungsreformen und die Entfernung aufhetzender Inhalte versprach. Auch PA-Präsident Mahmoud Abbas versprach im September 2025 vor der UNO, die Lehrpläne «innerhalb von zwei Jahren» gemäss UNESCO-Standards zu überarbeiten.

Verherrlichung von Terror und Gewalt

Die Indoktrination beginnt schon in den jüngsten Klassen. In einem Arabischbuch der 1. Klasse wird das Wort Shaheed («Märtyrer») eingeführt, im palästinensischen Kontext ein politischer Begriff für Getötete im Konflikt mit Israel. Ein Gedicht der 2. Klasse ruft dazu auf, «die Flamme der Revolution» bis nach Haifa, Jaffa und Jerusalem zu tragen. Zahlreiche Illustrationen, darunter ein bewaffneter Soldat im 1.-Klasse-Buch, setzen militärische Motive prominent ein. In höheren Klassen werden Terrorakte offen verherrlicht: Fünftklässler lernen eine zehnseitige Heldenerzählung über Dalal al-Mughrabi, die 1978 beim Massaker auf der Küstenstrasse 38 Israelis tötete, darunter 13 Kinder. Der Anschlag während der Olympischen Spiele in München 1972 gilt im Geschichtsbuch der 11. Klasse als legitime Form des «Widerstands».

Juden als manipulativ und feindselig dargestellt

Gleichzeitig finden sich antisemitische Stereotype und die pauschale Darstellung von Juden als manipulativ und feindselig. In einem Buch der 12. Klasse werden Juden anhand einer religiösen Erzählung als unzuverlässige Gegner des Islam charakterisiert, ohne historischen Kontext. Eine Karikatur in einem Geschichtsbuch der 11. Klasse zeigt den Globus, umklammert von einem US-amerikanischen und israelischen Arm – ein klassisches, verschwörungstheoretisches Motiv jüdischer oder zionistischer Weltkontrolle. Hinweise auf jüdische Geschichte, den Holocaust sowie israelisch-palästinensische Friedensprozesse (Camp David, Annapolis) wurden aus den neuen Ausgaben vollständig entfernt.

Auffallend ist auch der systematische Versuch, Israel aus dem Kartenmaterial zu tilgen. Mehrere Bücher zeigen ausschliesslich «Palästina» zwischen Mittelmeer und Jordan; der Staat Israel existiert nicht. In der 7. Klasse werden jüdische historische Bezüge zu Jerusalem als «Erfindung» bezeichnet. Israel taucht lediglich in Formulierungen wie «zionistische Entität» oder «Besatzer» auf.

Gewalt auch in Mathe- und Naturwissenschaften

Bemerkenswert ist die Einbettung von Gewaltmotiven in eigentlich unpolitische Fächer. Newtons Gesetze werden anhand eines Mädchens mit Steinschleuder erklärt. Ein Mathematikbuch der 3. Klasse übt Rechnen mit der Zahl der «Märtyrer» des Gaza-Kriegs 2014. Elemente der Luft werden anhand von israelischem Tränengaseinsatz erklärt – mit Foto eines maskierten Jugendlichen mit Steinschleuder.

Noch deutlicher wird die Propaganda in den Teacher’s Guides, also den Leitfäden für Lehrer. Diese fordern Lehrkräfte explizit auf, bewaffneten Widerstand als legitime politische Option darzustellen, den Zionismus als «modernen Terrorismus» zu erklären oder UN-Resolutionen abzulehnen, wenn sie palästinensische Forderungen «einschränken» könnten. Das Rückkehrrecht wird als unverzichtbar dargestellt. Ein Leitfaden für Naturwissenschaften verlangt sogar, im Biologieunterricht über die «von der zionistischen Besatzung vertriebenen Bewohner» zu sprechen – ein völlig fachfremder Eingriff, der jedoch zur politischen Linie passt.

Quellen:

Times of Israel vom 19. November 2025

IMPACT-se: Review of the 2025-2026 of Palestinian Authority Curriculum School

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