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Benjamin Netanyahus Mission – ein Portrait von Benedict Neff, NZZ

«Seit Jahrzehnten warnt Netanyahu vor der Gefahr atomar aufgerüsteter Islamisten und vor einem neuen Holocaust. Der Schlag gegen die Mullahs in Iran trifft sein Lebensthema», schreibt Benedict Neff in seinem Portrait über den israelischen Ministerpräsidenten in der Neuen Zürcher Zeitung vom 26. Juni 2025. Netanyahu sehe sich nicht als gewöhnlichen Politiker, sondern als historische Figur im Kampf gegen einen neuen Holocaust. Der Angriff auf Irans Atomanlagen ist für ihn die Erfüllung eines jahrzehntelang verfolgten Ziels. In der Öffentlichkeit lobt er die USA, stellt Israel aber als gestaltende Macht dar.
In einem geleakten Video aus einem Verhör im Rahmen des gegen ihn laufenden Korruptionsverfahrens empörte sich Netanyahu über Fragen zu Champagner und Zigarren: Er zähle keine Flaschen – er zähle Raketen. Und dies tut er immer noch. Denn während US-Präsident Donald Trump nach dem erfolgreichen Krieg gegen den Iran jetzt zur Ruhe mahnt, will Netanyahu den Druck gegen die Erzfeinde des Staates Israel weiter erhöhen: gegen Hamas, Hisbollah und die «iranische Achse». Seine Kritiker sehen darin Selbstsucht und Machterhalt. Doch Netanyahu sieht sich selbst in der Tradition Churchills – als letzter Garant jüdischen Überlebens in einem feindlichen Nahen Osten.

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