28. Mai 2025
UN soll Lieferung humanitärer Hilfe für Gaza behindern
Am Mittwochmorgen eröffneten die Vereinigten Staaten im südlichen Gazastreifen die erste von vier geplanten humanitären Verteilungsstationen – am sogenannten Morag-Korridor. Die Eröffnung der Station in Tel al-Sultan (Rafah) bleibt jedoch ungewiss, nachdem es am Dienstag zu Zwischenfällen kam: Eine Menschenmenge von Gazanern stürmte die Kontrollpunkte und plünderte etwa tausend Hilfspakete.
Trotz dieser Ausschreitungen wertet Israel den grossen Andrang als strategischen Erfolg. «Ein bedeutender Durchbruch», sagte ein israelischer Sicherheitsvertreter – es sei ein Beweis dafür, dass «die Hamas die Kontrolle über die Strassen von Gaza verliert».
Die entscheidende Frage war, ob die Bevölkerung es schaffen würde, die Verteilzentren zu erreichen, oder ob die Hamas sie daran hindern würde. Der Andrang von Zehntausenden Menschen an zwei Stationen wird von der IDF als erfolgreicher Test der Schwächung des Einflusses der Terrororganisation gewertet.
Israel beschuldigt UN-Organisationen, den Verteilungsprozess zu «sabotieren». Über 400 Lastwagen, beladen mit Weizen und medizinischen Hilfsgütern für Bäckereien und Krankenhäuser in Gaza, warten nach einer Sicherheitskontrolle auf der Gaza-Seite des Grenzübergangs Kerem Shalom darauf, abgeholt zu werden.
Generalmajor Ghassan Alian, Koordinator der Regierungsaktivitäten in den Gebieten, rief die UN öffentlich zur Verantwortung auf: «Israel hat den Übergang geöffnet, die Verteilrouten erweitert und die Abholzeiten verlängert. Jetzt liegt es an euch, euren Job zu machen.»
In einem ungewöhnlichen Schritt veröffentlichte er auf X die Dokumente, die den Inhalt der blockierten Lastwagen auflisten, und warf den UN-Teams vor, seit einer Woche nicht zur Abholung erschienen zu sein.
Während Israel für die Lieferung der Hilfsgüter nach Gaza verantwortlich ist, liegt die Verteilung an zivile Einrichtungen theoretisch in der Verantwortung der Vereinten Nationen.