25. April 2025
Österreich: Zahl der antisemitischen Vorfälle 2024 um fast ein Drittel gestiegen
Laut dem aktuellen Bericht der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien wurden im vergangenen Jahr 1520 Vorfälle gemeldet – ein Anstieg von 32,5 Prozent im Vergleich zu 2023. Das entspricht durchschnittlich über vier Fällen pro Tag.
Am häufigsten wurden Beschimpfungen, Hassbotschaften und antisemitische Kommentare gemeldet – insgesamt 626 Fälle. Betroffen sind auch Kinder. Es wurden 616 Massenzuschriften mit gewaltverherrlichendem Inhalt registriert. Zudem gab es 216 Sachbeschädigungen, darunter Graffiti mit Aufrufen zur Ermordung von Jüdinnen und Juden. In einem Fall wurde eine Israel-Fahne am Wiener Stadttempel beschädigt. Auch konkrete Drohungen (38 Fälle) und physische Angriffe (24 Fälle) wurden dokumentiert.
Muslimischer und linker Antisemitismus
Auffällig: Bei den Tätergruppen stieg die Anzahl jener, die als ideologisch «links» definiert wurden, seit dem 7. Oktober 2023 sprunghaft an. Sie stehen mit 24,7 Prozent knapp hinter Platz den «muslimisch» motivierten Straftaten (29,8%). 14,7 Prozent sind ideologisch rechts. Rund 30 Prozent konnten keiner bestimmten Richtung zugeordnet werden.
Der Bericht betont, dass Kritik an Israel antisemitisch wird, wenn sie das Land als Kollektiv jüdischer Menschen angreift oder Stereotype bedient. Die internationale IHRA-Definition bietet hier eine klare Orientierung.