Messerattacke in Zürich. Täter rief «Allahu Akbar – Tod allen Juden»
3. März 2024Angreifer forderte Gleichgesinnte zur Tötung von Juden und Christen auf
4. März 2024«Wir lassen uns nicht einschüchtern und fordern eine öffentliche Verurteilung!»
Nach Messerattacke – Mehrere hundert Menschen versammeln sich auf dem Helvetiaplatz zu einer Kundgebung. «Wir lassen uns nicht einschüchtern!», erklärt Rabbiner Noam Hertig vor Ort.
Er fordert eine öffentliche Verurteilung des Terroraktes – ein Akt des Hasses gegen Juden – und eine Null-Toleranz-Politik. Zudem machte er an der Kundgebung klar: «Wir lassen uns nicht einschüchtern!» Rabbiner Hertig betete anschliessend für den lebensbedrohlich verletzten, 50-jährigen, jüdischen Mann und für die immer noch festgehaltenen 134 Geiseln in Gaza.
Der orthodoxe Jude war mit mehreren Messerstichen von einem 15-jährigen Schweizer mit tunesischen Wurzeln attackiert worden. Weiter soll der Tatverdächtige gesagt haben, er gehöre zu den Al-Aqsa-Brigaden. Dabei handelt es sich um einen militanten Flügel der palästinensischen Fatah-Partei. Der Tatverdächtige rief dabei «Allahu Akbar» und «Tod allen Juden». Er wurde von der Polizei vor Ort festgenommen.
«Es hätte auch mich treffen können». Die Ansprache von Rabbiner Noam Hertig vom Sonntag, 3. März 2024
«Auf meinem Weg zur und von der Synagoge gestern am Schabbatmorgen bin ich mit meinen Kindern genau an dem Ort des Angriffs vorbeigegangen. Als Vater, Rabbiner, Mensch und jemand, der sich in Zürich eigentlich sicher fühlt, eine Kippa zu tragen, bin ich entsetzt über den schrecklichen Angriff, der nur wenige Stunden später genau an diesem Ort stattfand! Meine Gebete und Gedanken sind beim Verletzten und seiner Familie. Ich dachte – vielleicht naiverweise – dass im Gegensatz zu Paris, London und Berlin wir hier in Zürich relativ sicher sind und friedlich miteinander leben. Dieser Angriff ist deshalb auch ein Angriff auf unserer bisher friedlichen Koexistenz hier in Zürich und ich fordere neben einer klaren und öffentlichen Verurteilung dieses Terrors als Akt des Judenhasses, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und für Erziehung zu Hass und Gewalt null Toleranz zeigen. Wir lassen uns nicht einschüchtern, our love is stronger than their hate! Never again is now. Am Yisrael Chai!»
© Fotos Miklós Klaus Rózsa & Joram Holtz | Video Joram Holtz